Max Neukirchner schreibt Geschichte

Motorsport: Stollberger vom Sportverein Niederfrohna gewinnt in Monza als erster Deutscher einen Lauf zur Superbike-Weltmeisterschaft - Neuer Vertrag bei Suzuki

VON STEFAN GEYLER

Niederfrohna/Monza. Max Neukirchner hat zu Pfingsten Motorsport-Geschichte geschrieben. Der Stollberger gewann im italienischen Monza als erster Deutscher ein Rennen in der Superbike-Weltmeisterschaft. Damit ist der Suzuki-Werksfahrer, der 1997 seine Karriere im ADAC-Junior-Cup begonnen hatte, endgültig in der Weltspitze angelangt.

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Max Neukirchner während seiner Siegesfahrt in Monza. -FOTO: THOMAS SEIDENGLANZ

Nach dem dritten Platz in Assen lieferte er in Monza sein Meisterstück ab. Vom Start bis zur letzten Runde sahen die Zuschauer in Monza im ersten Lauf an der Spitze einen Kampf auf Biegen und Brechen. Zunächst musste sich der 25-jährige Erzgebirger den Angriffen seines eigenen Teamkollegen Kagayama erwehren. In der zweiten Rennhälfte setzte ihn mit Haga ein weiterer Japaner hart zu. Doch Neukirchner wehrte alle Überholversuche des Yamaha-Fahrers erfolgreich ab und raste mit dem Minimalvorsprung von einer Radlänge über die Ziellinie.

Im zweiten Lauf verpasste er den Sieg knapp. Diesmal war Haga der Schnellere. In der WM-Gesamtwertung machte der Suzuki-Pilot damit einen Sprung nach vorn und liegt jetzt auf Rang 4.

“Es passt alles zur Zeit. Im Team verstehen wir uns ausgezeichnet. In Monza haben wir ganz schnell die richtige Abstimmung gefunden, damit der Sieg möglich wurde”, erläuterte Max Neukirchner gestern im Gespräch mit der “Freien Presse”. Erst am Vormittag war er mit dem Wohnmobil aus Italien wieder in Stollberg eingetroffen. Der geplante Flug von Mailand nach Berlin musste gestrichen werden, da bis in den späten Abend hinein gefeiert wurde. “Das Handy habe ich ausgeschaltet, da ich mich vor Glückwünschen nicht mehr retten konnte”, ergänzte der Monza-Sieger.

Durch die Top-Leistungen in der Superbike-WM ist Neukirchner auch für andere Teams interessant geworden. Deshalb will ihn Suzuki langfristig an sich binden. In den nächsten zwei Wochen soll der Werksfahrer vorfristig einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag zu besseren Konditionen erhalten.

Die Zeit bis zum nächsten WM-Lauf am 1.Juni in Salt Lake City (USA) will der Stollberger nutzen, um erst einmal etwas abzuschalten und sich dann wieder dem Fittnesstraining zu widmen. Kommendes Wochenende hat er vor, beim Lauf zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Oschersleben vorbeischauen. Einer Serie, in der seine erfolgreiche Karriere begonnen hatte.

Freie Presse 13.05.2008 von Stefan Geyler