Nachkriegsgeschichte in der Rathausgalerie

Am 20.03.08 eröffnete Bürgermeister Lothar Philipp gemeinsam mit Herrn Eberhard Hoffmann aus Burgstädt in der kleinen Galerie eine Wanderausstellung zum Lager Mühlberg. Der Bürgermeister hob hervor, dass es hier um ein lange verdrängtes Kapitel der deutschen Geschichte gehe. Die Ausstellung wurde 1990/91 von einer Initiativgruppe ehemaliger Häftlinge erstellt.
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Das Lager war u.a. von 1939–45 Kriegesgefangenenlager der Wehrmacht. Verstorbene Gefange der westlichen Alliierten wurden hier mit militärischen Ehren bestattet, während verstorbene sowjetische Gefangene in Massengräbern namenlos beerdigt wurden. Ab Mai 1945 funktionierte die östliche Siegermacht das Lager um. Herr Hoffmann wurde als 17-jähriger Jugendlicher unter »Werwolfverdacht« mit etwa 22.000 Mithäftlingen (der jüngste 12, der älteste 80 Jahre) inhaftiert. Etwa 7000 Häftlinge verstarben und wurden in Massengräbern namenlos beerdigt. Herr Hoffmann wurde nach der Auflösung von Mühlberg ins Lager Buchenwald verbracht und ohne Prozess bis Anfang der 1950er Jahre inhaftiert. (Die Ausstellung ist bis Ende April geöffnet.)