Als Mensch von „Gott in Dienst genommen"

Karsten Bilgenroth ist neuer Pfarrer in den Schwesternkirchgemeinden Mühlau und Niederfrohna

Mühlau/Niederfrohna. Nach 15 Monaten haben die Schwesternkirchgemeinden Mühlau und Niederfrohna mit Karsten Bilgenroth wieder einen eigenen. Pfarrer. Mit seiner Familie, zu der drei Kinder im Alter von 13, 11 und 8 Jahren gehören, wohnt er im Mühlauer Pfarrhaus. Karsten Bilgenroth war elf Jahre Pfarrer einer Kirchgemeinde, die Christen aus den Orten Rödlitz und Heinrichsort - nahe Lichtenstein - vereinte, mit zwei Kirchen und zwei Friedhöfen.

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Karsten Bilgenroth, der neue Pfarrer von Mühlau und Niederfrohna. Mit seiner Familie, zu der drei Kinder von 13, II und 8 Jahren gehören, wohnt der 43-Jährige im Mühlauer Pfarrhaus. -FOTO: ANDREAS SEIDEL

In seiner neuen Doppelgemeinde mit 1500 Gliedern wird der 43-Jährige jeden Sonntag zwei Gottesdienste halten und in regelmäßigen Abständen auch eine gemeinsame Gottesdienstfeier. Die beiden Pfarrer Matthias Hermsdorf aus Hartmannsdorf und Karl-Heinz Baier aus Limbach-Oberfrohna, die die Vakanzvertretung hatten, sind nun entlastet.

Eigentlich kam der gebürtige Leipziger erst 1979 - da war er 17 Jahre alt - zum ersten Mal mit Religion in Berührung. Auslöser war die islamische Revolution im Iran. Bilgenroth wollte wissen, was dort passierte und warum. Aus der Bibliothek lieh er sich einen Koran aus, weil er Antworten suchte. Darin fand er Hinweise auf die Bibel, die ihn bald brennend interessierte und durch die er zum christlichen Glauben kam.

Karsten Bilgenroth schloss sich der Kirchgemeinde in Leipzig-Lindenau an und ließ sich im Alter von 19 Jahren taufen. In der Gemeinde nahm er an Mitarbeiterschulungen und -Seminaren teil. Danach stand für den damals 24-jährigen Facharbeiter für Datenverarbeitung die Entscheidung, Theologie zu studieren, fest. Die Erfahrung, in einem Arbeitsverhältnis, teilweise im Dreischichtsystem, gestanden zu haben, schätzt er heute als sehr wertvoll ein.

Bevor er 1989 sein Studium an der Predigerschule Paulinum in Berlin begann, arbeitete Karsten Bilgenroth in einem Seniorenheim der Inneren Mission als Altenpfleger und diente dann als Bausoldat. Für ihn sei der Beruf des Pfarrers eine Berufung und ein Amt, das das ganze Leben prägt, sagt Bilgenroth. “Es ist faszinierend, dass ich als Mensch von diesem Gott in Dienst genommen werde. Er hat mir diese Aufgabe zugedacht.” Im neuen Schuljahr hält der Pfarrer auch Religionsunterricht am Gymnasium Limbach. In Mühlau und Niederfrohna will er den Menschen, unabhängig davon, ob sie Gemeindemitglieder sind, die Botschaft von Jesus Christus näher bringen und ihnen sagen, “dass es einen liebenden Gott gibt”.
(EHR) .