Zwerg-Yokohamas preisgekrönt

Niederfrohnaer zeigen 1448 Stück Federvieh bei Frohnatalschau - Sonderausstellungen am nächsten Wochenende

Niederfrohna. Die Zwerg-Yokohamas von Peter Köhler können sich sehen lassen. Der Züchter zeigt auf einen schlanken Hahn. Die langen Schwanzfedern geben ihm ein elegantes Aussehen. Der rotbraun schimmernde Sattel sticht aus dem weißen Gefieder. Jede rotbraune Brustfeder hat eine weiße Spitze. Sie bilden ein getupftes Brust-Federkleid. Zur 35. Frohnatalschau des Niederfrohnaer Rassegeflügelzüchtervereins im ehemaligen Färbereigebäude gab es am Wochenende 1448 Stück Federvieh zu sehen. Peter Köhler konnte sich freuen: Von seinen acht ausgestellten Zwerg-Yokohamas sind vier ausgezeichnet.

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Der Mensch und sein Tier: Peter Köhler aus Niederfrohna schwört auf seine Zwerg-Yokohamas.

Der Niederfrohnaer ist seit acht Jahren im Verein. Vorher hatte er den Züchtern beim Aufbau von Ausstellungen geholfen, mit der Geflügelzucht aber nichts am Hut. Das änderte sich, als er in einem Ausstellungskatalog der Leipziger Lipsia die seltenen Zwerg-Yokohamas entdeckte. Ein halbes fahr später hatte ihm der Chef der Geflügelzüchter, Christian Rabe, einen solchen Zuchtstamm versorgt.

Wie für ihn bedeutet auch für Günter Kühnert die Geflügelzucht einen schönen Ausgleich zum Arbeits- und Alltagsstress. Er ist seit 49 Jahren Vereinsmitglied. ”Mitte der fünfziger Jahre haben wir unsere Ausstellungen noch in Fiedlers Gasthof, dem heutigen Lindenhof, veranstaltet. Damals gab es kaum Fernseher. Da suchten noch viel mehr Leute Geselligkeit im Verein. Wir hatten zirka 100 Mitglieder”, denkt er gern zurück. In jener .Zeit gab es in Gaststätten nicht immer etwas zu essen. ”Einmal haben wir in den Käfig eines Tieres, das bei den Preisrichtern durchgefallen war, ein Päckchen Nudeln gestellt. Der Züchter hat den Wink verstanden. Daraus entwickelte sich ein guter Brauch. Züchter spendeten Tiere, die nicht für die Schauen geeignet waren, für den Kochtopf. Da gab es bei den Ausstellungen immer Fleisch zu essen”, lacht Kühnert.

Eine andere Episode: Ein Niederfrohnaer stellte einmal 99 Hühner derselben Rasse und des gleichen Farbenschlages aus - für die Preisrichter eine immense Arbeit. Um so mehr staunten sie, weil alle vom selben Züchter kamen.

Natürlich wurden auch am Wochenende bei der Frohnatalschau alle Tiere begutachtet und die besten Züchter geehrt. Vereinsmeister 2003 ist Danny Kühnert. Der Wanderpokal Hühner ging an Christian Rabe, der für Tauben an Günter Kühnert. Er wurde überdies in der Rubrik ”Beste Gesamtleitung” geehrt. Schon am nächsten Wochenende laden die Niederfrohnaer wieder ein. Bei zwei Sonderschauen geben sich Züchter aus allen Ecken Deutschlands die Klinke in die Hand. Gemeldet sind 350 Antwerpener Bartzwerge und 400 Deutsche Zwerge.

Freie Presse 19.01.2004 (SO)