Wetzelmühle macht sich für Pfingstmontag schick

Technisches Denkmal in Niederfrohna öffnet zum Mühlentag wieder seine Pforten

Niederfrohna. In der Wetzelmühle in Niederfrohna wird in diesen Tagen noch überall geputzt und gescheuert. Schließlich wollen die jungen Müller das über 400 Jahre alte technische Denkmal beim Mühlentag am Pfingstmontag von seiner besten Seite zeigen.

Die Wassermühle in dem Vierseitenhof an der Unteren Hauptstraße gehört dem Chemnitzer Verein Selbsthilfe 91. Der Verein bietet vor allem benachteiligten Jugendlichen eine Chance auf einen Arbeitsplatz. In den vergangenen Jahren wurde die Wassermühle wieder rundum in Stand gesetzt und das Wohnhaus des Hofes schmuck hergerichtet.

In einer Qualifizierungs-ABM des Vereins Selbsthilfe 91 sind derzeit 32 junge Leute tätig. Sie kümmern sich um das Stallgebäude in Richtung Hauptstraße. Gegenwärtig wird es trockengelegt. ”Der Ausbau dieses Gebäudeteiles ist unser nächstes großen Projekt. Im Erdgeschoss soll eine gemütliche Vereinsgaststätte und im Obergeschoss ein großer Saal entstehen”, schaut Barbara Stapel, die Leiterin des Mühlenprojektes, voraus.

14 junge Leute halten das Anwesen in einer Qualifizierungsmaßnahme ”Arbeit statt Sozialhilfe” in Schuss. Neun Leute in einer weiteren ABM sind oft auswärts unterwegs, um historische Technik und Hausrat aufzuspüren. Zur Zeit restaurieren sie gerade einen Leiterwagen, den ihnen ein Landwirt aus Röhrsdorf zur Verfügung stellte. Einen Ausflug in die Geschichte gibt es auch beim Mühlentag. Da zeigen Frauen, wie früher auf dem Waschbrett oder in der Bottichwaschmaschine schmutziger Kleidung zu Leibe gerückt wurde. Ein Schmied, ein Weber und ein Korbmacher lassen alte Handwerkstechniken wieder aufleben.

”Natürlich kann sich jedermann bei Führungen durch die Mühle informieren, wie gut die Technik wieder funktioniert”, lädt Barbara Stapel ein. Dort wird inzwischen schon ein Teil des Getreides, das die Niederfrohnaer in der hauseigenen Bäckerei verbacken, gemahlen. Denn nach der Sanierung des Wohnhauses konnte im vorigen Jahr der altdeutsche Steinbackofen wieder in Betrieb genommen werden. ”Verschiedene leckere Brot- und Kuchensorten sind beim Mühlentag natürlich auch zu haben”, verspricht die Projektleiterin.

Für alle Kinder steht wieder ein Getreideschroter bereit, wie er früher aufzahlreichen Bauerngütern zu finden war. An dieser ”Max-und-Moritz-Mühle” können sich alle Steppkes als Müller betätigen. Als Eintrittsplakette erhalten Kinder am Mühlentag von 10 bis 18 Uhr einen schicken Mühlstein aus Holz, ?Alle Erlöse, die wir am Pfingstmontag erzielen, kommen unserer Mühle zugute”, betont die Projektieiterin.