"Die Kinder sehen, dass Milch nicht in der Tüte entsteht"

Viele Besucher beim 10. Bauernmarkt in Niederfrohna - Etwa 25 Direktvermarkter bieten Lebensmittel aus regionaler Produktion an

Niederfrohna. Lebensmittel aus hiesiger Produktion gab es am Samstag beim Bauernmarkt in Niederfrohna. Auf dem Gelände der Tierpension Vogel boten zur zehnten Auflage des Marktes rund 50 Händler, davon etwa die Hälfte Direktvermarkter, ihre Waren feil.

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Milchprinzessin Sandra Weinhold (rechts) posierte zum Bauernmarkt in Niederfrohna am. Sonnabend mit Aileen (links), dem Kuhmaskottchen und Annika für ein Foto. -FOTO: ANDREAS SEIDEL

Traute und Wolfgang Ehni aus Hartmannsdorf schauten sich mit ihren Enkeln Annika (4) und Aileen (3) am Samstagvormittag um. “Wir kommen jedes Jahr gern. Hier gibt es alles, was auf dem Dorf hergestellt wird in ordentlicher Qualität. Außerdem sehen die Kinder, dass die Milch nicht in der Tüte entsteht.”

Nicht nur ihre beiden Enkel staunten über die kleine Tierschau, bei der es Wasserbüffel, Ziegen, Schafe und Alpakas zu bestaunen gab. Die Erwachsenen interessierte eher das Angebot an den zahlreichen hübsch gestalteten Verkaufsbuden: Brot aus dem Holzbackofen, Gewürze, Fleisch, Obst, Fisch, Viele Händler sind schon seit vielen Jahren Stammgast.

Milchprinzessin Sandra Weinhold vom Burkhardtsdorfer Rößler Hof verkaufte Käse, Wurst, Fleisch. “Die Produkte stammen aus eigener Aufzucht und Schlachtung. Wir produzieren nicht auf Lager sondern immer nach Bedarf”, hob sie hervor.

Tischdecken, Schürzen, Topflappen gab es am Stand der Textilhanddruckerei Kohren-Sahlis. “Mit unserer Werkstatt möchten wir an die Jahrhunderte lange Tradition des Blaudrucks in unserer Region anknüpfen. Wir drucken, nähen und verkaufen unsere Waren selbst”, erklärte Barbara Färber.

“Mit dem Markt möchten wir zeigen, wie gut heimische Produkte sind”, freute sich Christine Schmidt von der Projektgruppe Muldentalmarketing über die vielen Besucher, die bereits am Vormittag den Markt besuchten. Sie organisiert gemeinsam mit Ute Vogel den jährlichen Markt.

Das Engagement beider Frauen lobte der Niederfrohnaer Bürgermeister Lothar Philipp (Freie Wähler). Er weiß noch genau, wie der erste Markt 1997 mit lediglich fünf Verkaufsbuden startete. Das sich die Beteiligung in zehn Jahren etwa verzehnfachte, sieht er als gutes Zeichen. “Gerade jetzt, wo viele Leute durch die Lebensmittelskandale verunsichert sind, ist es wichtig, dass wir uns auf die eigene Region besinnen”, stellte er fest.

Freie Presse 25.09.2006 (SO)