Bärtige Zwerge zeigen sich stolz

Niederfrohnaer Sonderschau beendet Zuchtsaison

Niederfrohna. Wenn sie mit herausgedrückter Brust und hochgestellten Schwanzfedern durch den Käfig stolzieren, wirken die Antwerpener Bartzwerge wie gefiederte Aristokraten. Die erstmals vor über 100 Jahren in Belgien gezüchteten Hühner gibt es in 21 Farbenschlägen. Ihren Namen verdanken sie ihren Kinnfedern, die wie ein Vollbart wirken, 350 Tiere dieser Rasse und 400 Zwerghühner gab es am Wochenende in Niederfrohna zu sehen.

Der ortsansässige Rassegeflügelzüchterverein hatte für die Sonderschau Züchter aus ganz Deutschland gewonnen. Zudem stellten 22 der 34 Mitglieder Hühnerstämme und Taubenpaare aus.

Manfred Gitz war einer der Preisrichter. Der Zuchtwart und Sonderrichter für Antwerpener Bartzwerge wohnt in Verden, etwa 100 Kilometer südwestlich von Hamburg. Die 460 Kilometer bis Niederfrohna hatte er im Pkw abgeschrubbt. ”Die Bewertung hat viel Freude gemacht. Ich komme gern wieder”, lacht er.

”Hier ist ein Hauptzuchtgebiet für Bartzwerge. Die Schau ist eine der größten in der Bundesrepublik. Entsprechend gut ist das Tiermaterial”, meint Gitz, der selbst seit 35 fahren diese Rasse züchtet.

Die Sonderschau eine Woche nach der Frohnatalschau läuft seit zehn Jahren in Niederfrohna. Vereinschef Christian Rabe erklärt: ”Zwei große Ausstellungen in so kurzer Zeit machen schon Stress. Da alle Mitglieder mitziehen, klappt die Sache aber immer prima.” Für die Niederfrohnaer sind die Sonderschauen ein guter Saisonabschluss. Jetzt soll das Federvieh für neuen Nachwuchs sorgen. Die Züchter warten gespannt auf das Frühjahr, wenn die Küken schlüpfen. Dann sehen sie, welche Tiere sich für die neue Saison eignen.

Freie Presse 26.01.2004 Jürgen Sorge