Ex-Profi hat in Niederfrohna die Nase vorn

Radsport: Chemnitzer Christian Kux gewinnt Premierenrennen – 35 Fahrer starten beim Wettbewerb der Elite

VON KNUT BERGER Freie Presse

Pünktlich zum Start des Hauptrennens hatten sich die Regenwolken verzogen und die Sonne blinzelte durch die Wolken. Spätestens zu diesem Zeitpunkt lief Bürgermeister Klaus Kertzscher mit entspannter Miene durch seinen Ort. Das erste Radkriterium, das die Gemeindeverwaltung Niederfrohna in Kooperation mit dem örtlichen Sportverein auf die Beine gestellt hatte, war ein Erfolg. Im kommenden Jahr, wenn die Kommune ihr 775 jähriges Gründungsjubiläum feiert, sollen die Renner erneut aufsatteln.

Das größte Kompliment bekamen die Organisatoren vom Tagessieger Christian Kux aus Chemnitz, der nach 24 Runden und 60 Kilometern im Feld der 35 Elitefahrer mit seinem dicken Punktekonto nicht zu schlagen war. „Die Veranstalter von Rennen im radsportverückten Belgien hätten keine schönere Runde auf die Beine stellen können. Die Organisation war perfekt", sagte der Ex-Profi, der früher als Mitglied der deutschen Milram-Mannschaft an vielen Wettkämpfen in Europa teilgenommen hatte. Der 25-Jährige erkannte sofort nach dem Start, dass er den späteren Zweitplatzierten vom Team Jenatec bei dessen Ausreißversuch nicht ziehen lassen konnte. Beide setzten sich in der Anfangsphase ab und machten den Sieg unter sich aus.

„Eigentlich warte ich in den Rennen erst einmal ab, aber hier musste ich gleich reagieren", verriet Kux. „Wir haben gut harmoniert, am Ende agierte ich wohl etwas cleverer und sammelte die meisten Zähler", erklärte der Sachse, der seit diesem Jahr das Trikot des Collos Teams Dresden/DSC trägt. „Mir hat es heute richtig Spaß gemacht", sprach der Sieger wohl im Namen aller Teilnehmer.

Nach dem Zieleinlauf atmete auch Klaus-Dieter Utoff auf. „Vom Wetter einmal abgesehen, hat alles wunderbar funktioniert", zog der Chef der 2009 gegründeten Abteilung Radsport des SV Niederfrohna eine positive Bilanz. Auch die Resonanz beim Jedermann-Rennen, immerhin nahmen 60 Starter die 40 km unter die Reifen, trug zum gelungenen Tag bei. Viele Eltern sowie Omas und Opas fieberten mit, als sieben Kinder auf einer kleinen Runde den Champion ermittelten. Etwa 50 Helfer waren im Einsatz, um für einen gesicherten Ablauf der Premierenveran­staltung zu sorgen. „Dabei konnten wir uns unter anderem auf die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK verlassen", betonte Utoff.

Auch die Einwohner waren auf den Beinen und sorgten am Straßenrand für tolle Stimmung. Bürgermeister Kertzscher konnte bei der Finanzierung des rund 6000 Euro teuren Rennens auf zahlreiche regionale Sponsoren bauen. „Die Leute im Ort haben eine Woche lang bei den Vorbereitungen kräftig mit angepackt, außerdem unterstützen uns Unternehmen finanziell", so Kertzscher, der einst erfolgreich Fußball spielte und seit Jahren ein begeisterter Radsportfan ist. Die Vorbereitungen für die Neuauflage des Niederfrohnaer Radrennens im kommenden Jahr hat der Bürgermeister längst in den Arbeitsplan der kommenden Monate aufgenommen.