Tänzer wetteifern um einen besonderer Pokal

Im Trainingslager hat sich das Männerballett des Niederfrohnaer Carnevals-Clubs auf einen außergewöhnlichen Wettbewerb vorbereitet.

VON RITA TÜRPE (Freie Presse 14.02.2011)

NIEDERFROHNA – Das Duell zwischen den männlichen Faschingstänzern der Region wird am 4. März in Hohenstein-Ernstthal ausgetragen. Das Männerballett des Niederfrohnaer Carnevals-Clubs (NCC) will dabei erstmals unter die drei Erstplatzierten kommen.

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An drei Tagen haben die acht Männer des Niederfrohnaer Männerballetts trainiert, um zum Wettkampf am 4. März in Hohenstein-Ernstthai fit zu sein. Erstmals schlüpften die Akteure für einen Rittertanz in die vom Verein gefertigten Kostüme. FOTO: ANDREAS TRUXA „Der Spaß ist wichtig. Aber wir sind auch ehrgeizig", sagt Rene Pönitz. Der 41-jährige Strafvollzugsbeamte aus Kandler tanzt seit drei Jahren in der Männergruppe des NCC mit. Seine acht Mitstreiter aus Niederfrohna und Limbach-Oberfrohna, darunter Elektriker, Trockenbauer und Metallbearbeiter, sind zwischen 17 und 50 Jahre alt.

„Alles Männer, darauf steht das Publikum", meint Pönitz Weil das allein nicht genügt, wird der große Auftritt seit Monaten vorbereitet.

Im dreitägigen Trainingslager haben die Faschingstänzer akrobatische Einlagen und Hebefiguren trainiert, „mit denen wir Laien an unser Limit gehen", sagt Tänzer Pierre Fiebig. Während er bisher die Auftritte des Männerballetts lediglich als „lustige Beigabe zum jährlich wechselnden Programm des Vereins" sah, lockt ihn nun der Pokal. „Es soll perfekt werden", meint Fiebig. Daran arbeiten seit Monaten Männer und Frauen. Für den geplanten Rittertanz sind Schwerter gegossen, Kostüme „für Körperformen von athletisch bis wohl genährt" genäht und ein Bühnenbild gebastelt worden.

Etwa sechs Minuten soll der Auftritt dauern. „Trotz Ketten-Optik unserer Hemden und Hauben kein Problem, weil alle Bekleidungsteile leicht und bequem sind", erklärt Pönitz. Kathrin Fiebig, die selbst derzeit intensiv für Schwarzlichttan­zauftritte der „Heißen Hexen" probt, hilft den Männern, sich bühnengerecht „in Schale zu werfen", zu schminken und zu frisieren. „Auch Fee und Amor müssen lustig, jedoch nicht tuntig wirken", sagt die Friseuse.

Manches hat sich die Riege beim Auftritt vor einem Jahr von den damals überlegenen Gegnern abgeschaut. „Selbst Kleinigkeiten wie Mimik oder Handbewegungen können über Sieg oder Niederlage entscheiden", so Fiebig. Eine Jury bewertet den Auftritt, in der ein Experte aus jedem teilnehmenden Verein sitzt. Als Bewertungs-Faktor wird die Publikumsmeinung hinzu gezogen, das mit der Dauer des Applauses seinen Favoriten küren kann.

Pokal im Männerballett

Der Wettbewerb wird seit 2006 jähr lieh in der Faschingszeit vom Karnevalsclub Rot-Weiß Hohenstein-Ernstthal organisiert. Gesucht wird das beste Männerballett der Region. Dem Sieger winkt ein Wanderpokal, den laut Verein der Hohenstein-Ernstthaler Oberbürgermeister Erich Homelius gestiftet hat. Schafft es eine Tanzgruppe dreimal hintereinander auf Platz l, darf sie den Pokal behalten. Das hat allerdings noch keine Gruppe erreicht. Für 2011 haben sich bisher elf Mannschaften ten angemeldet, maximal zwölf können teilnehmen. Mit dabei sein werden unter anderem die Vorjahressieger aus Jahnsdorf sowie Teams aus Crottendorf, Rochlitz und Kriebethal. Der Ausscheid wird am 4. März ab 20 Uhr öffentlich im Schützenhaus Hohenstein-Ernstthal, Logenstraße 2 ausgetragen. Der Eintritt kostet vier Euro. (tür)