DRK

1927 - 2002 75 Jahre Sanitätsdienst

Am 23.05.1927 trafen sich Bürger von Mittelfrohna im ehemaligen ”Kaffee Kunze” (Obere Hauptstraße 22 - neben dem Rathaus), um in Mittelfrohna eine Gruppe des Landessamariterbundes zu gründen und damit gleichzeitig das Gesundheitswesen im Ort aufzubauen. Damit war der Grundstein für die künftige Arbeit des DRK in Niederfrohna gelegt. Gründungsmitglieder des Landessamariterbundes waren Alex Franke, Max Steyer, Werner Herold, Oswald Winter, Erich Landgraf, Otto Graslaub, Willi Hofmann, Ehregott Hoppe, Paul Hoppe, Marie Hoppe, Martha Heilmann, Else Richter und Otto Winkler. Vom Arbeitersamariterbund schlossen sich im Jahr 1928 die Kameraden Erich Winter, Otto Hensche und Albert Semper an die Sanitätsgruppe an.

Nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 stellten sich viele ehemalige Kameradinnen und Kameraden erneut der humanitären Organisation zum Wohle der Menschen zur Verfügung. Es waren Alex Franke, Erich Flämig, Werner Herold, Johannes Schubert, Erich Esche, Erich Winter, Karl Gürtler, Klara Zacharias, Lina Franke, Walter Franke, Max Steyer, Otto Heilmann, Heinz Heilmann.

Den Vorsitz übernahm 1945-1946 Kamerad Erich Winter, der seit 1924 Mitglied des Arbeitersamariterbundes war. Die Kameraden halfen in dieser schweren Zeit besonders den Menschen, die als Umsiedler in den Ort kamen und jeglicher Hilfe bedurften. Darüber hinaus wurde eine Kommission, die sich besonders mit den Fragen der Hygiene befasste, gebildet.

Alle die bereits genannten Kameraden wurden später, nachdem sie eine erneute Prüfung abgelegt hatten, dem FDGB als Gesundheitshelfer angegliedert. Walter Franke übernahm vor 1946 bis 1959 den Vorsitz und die Leitung der Sanitätsgruppe. Mit der Gründung des DRK der DDR 1952 konnte eine kontinuierliche Arbeit angegangen werden. In diese Zeit fielen auch 2 wichtige Gründungen. 1953 erfolgte die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Junge Sanitäter an der Schule von Niederfrohna und 1956 die Gründung des Jugendrotkreuz im Ort. Diese Gründungen waren die ersten im Landkreis Karl-Marx-Stadt.

In der AG ”Junge Sanitäter” bildete der Lehrer Franz Dreier den Nachwuchs für das DRK aus. Durch die Übernahme der Jungen Sanitäter, die die 8. Masse beendet hatten und in die Reihen des Jugendrotkreuz aufgenommen wurden, erhöhte sich die Mitgliederzahl des DRK ständig. Die Grundorganisation zählte im Durchschnitt 100 Mitglieder, 160 Freunde des DRK und 50 Junge Sanitäter. Die aktiven Mitglieder trafen sich einmal im Monat im DRK-Vereinsraum in der Gaststätte ”Central”, montags trafen sich die Jugendlichen. Von 1960 bis 1962 wurde ein Katastrophenzug aufgestellt, der bei Kreisausscheiden erste und zweite Plätze belegen konnte.

1968 konnte der Vereinsraum im ?Central” vom DRK nicht mehr wie gewohnt genutzt werden. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe wurde von der Gemeinde Niederfrohna eine alte Laube in der Nähe der Schwesternstation zum Ausbau, bzw. zur Nutzung angeboten. Der ehemalige Hühnerstall hatte keine sanitären Einrichtungen, kein Wasser und keine Heizung, wurde jedoch von vielen fleißigen Helfern wieder auf Vordermann gebracht, später mit Elektroheizung ausgestattet und viele Jahre vom DRK genutzt. Übungen fanden auf dem Spielplatz des Kindergartens, oder auf dem angrenzenden Grundstück der Schwestemstation statt. Viele Jahre bestand eine Patenschaft der Grundorganisation (GO) Niederfrohna mit der GO Bräunsdorf und der GO Mühlau, die für alle Seiten von Vorteil war. In den 60er und 70er Jahren wurden gemeinsam Übungsstunden gehalten und gegenseitige Erfahrungen ausgetauscht. Für diese Grundorganisationen war als Kreiskomiteemitglied Kamerad Schuffenhauer tätig. 1990 konnte eine Gruppe des Katastrophenschutzes in Niederfrohna gebildet werden. Um rechtliche Grundlagen zu schaffen, gründeten 1991 20 Mitglieder den DRK Ortsverein Niederfrohna neu.

Zur gleichen Zeit wurde vom Landratsamt ein KTW (Krankentransportwagen) für das DRK in Aussicht gestellt, falls dafür eine Garage zur Verfügung gestellt werden konnte. Von der Gemeinde Niederfrohna wurde der Vorschlag gemacht, das ehemalige Heizhaus des Kindergartens auf der Oberen Hauptstraße 62 für diese Zwecke zu nutzen und dem DRK das Gebäude zum Ausbau zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe des Landratsamtes Chemnitz, des DRK-Kreisvorstandes Chemnitz/Land, des Gemeinderates Niederfrohna und den örtlichen Handwerkern konnte die Garage und ein Schulungsraum mit Sanitäreinrichtung und kleiner Küche ausgebaut werden. Einen Großteil der Arbeit leisteten die Mitglieder des DRK in vielen freiwilligen Einsätzen selbst.

Am 05.02.1994 konnte dann der Schulungsraum feierlich eingeweiht werden. Die Garage konnte bereits früher genutzt werden. Das Rettungsfahrzeug wurde im Oktober 1992 an den Ortsverein übergeben.
In all den zurückliegenden Jahren wurde stets großer Wert auf die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gelegt. Die Resonanz auf die AG Junge Sanitäter und das Jugendrotkreuz war über viele Jahre überwältigend. Seit der Zurückstufung der Oberschule Niederfrohna in eine Grundschule im Jahr 1992 hat sich das Bild jedoch gewendet. Die Verlegung der oberen Klassen nach Limbach-Oberfrohna hatte zur Folge, dass mit der Zeit jeglicher Kontakt der Mitglieder des DRK zu den Jugendlichen und zu den Kindern abbrach. Es kam keine Jugendarbeit mehr zustande.

1999 entschloss man sich wieder aktiv darum zu bemühen, eine Jugendgruppe aufzubauen. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig, denn die Interesse der Kinder war schwer zu wecken. Nach einigen Rückschlägen und intensiver Werbung beim Vereinsfest 2000 in Niederfrohna konnten endlich erste Erfolge verzeichnet werden. Im September 2000 wurde unter Leitung von René Stopp eine Jugendgruppe mit 6 Kindern gebildet. Es ist zu wünschen, dass sich noch mehr Kinder an dieser Art Freizeitbeschäftigung begeistern werden, und an die Tradition des DRK, die humanitäre Hilfe am Menschen, herangeführt werden können.